#Sport #Jugend #vernetzt

Facebook, Twitter, Youtube und Co. – es gibt nur wenig Jugendliche, denen diese Begriffe nichts sagen! Wie sieht es aber in den Sportvereinen aus? Nutzen Vereine soziale Medien für ihre Kommunikation? Vorweg: Die Vereinswelt ist gespalten, ob der Chancen und Risiken des Web 2.0. Das 1. Jugendleiter Special der Sportjugend Rheinland versuchte Orientierung zu geben, wie Vereine vom Einsatz sozialer Medien profitieren können und welche gestalterischen Grundlagen zu beachten sind.

„Die Lebenswelt junger Sportler hat sich verändert“, so Rolf Müller, Vorsitzender der Sportjugend Rheinland. „Wenn wir mit Jugendlichen arbeiten, sollten wir auch die Grundlagen sozialer Medien kennen“, unterstrich Müller die Bedeutung des Themas und freute sich, zahlreiche Jugendleiter und Vereinsvertreter begrüßen zu können.

Referent Jürgen Ertelt von der Fachstelle für internationale Jugendarbeit (IJAB) verdeutlichte, dass soziale Dienste Alltagsbegleiter von Jugendlichen sind. Sie nutzten häufig mehrere Dienste gleichzeitig, unter anderem auch für die Verabredung zum Sporttreiben. Durch die vereinfachten Möglichkeiten zu individuellem Sport werde auch eine Konkurrenz zu Vereinssportangeboten eröffnet. Soziale Medien würden den Sportvereinen  aber ebenso viele Chancen bringen. So würden mit relativ günstigen Mitteln nicht nur die eigenen Mitglieder erreicht, sondern auch deren Netzwerke sowie Dritte, die man mit klassischen Medien wie Plakaten, Flyern oder der persönlichen Ansprache nicht erreichen würde. Diese Art des viralen Effektes ließe sich jedoch nicht erzwingen und sei abhängig von der Größe der Schnittmenge an Interessen. Weiterhin seien die Spielregeln im Netz zu beachten. So solle man eine persönliche Öffentlichkeit herstellen, sprich ein Stück Privatheit aufgeben, denn unpersönliche Einwegkommunikation sei langfristig uninteressant. „Soziale Medien funktionieren nicht über Texte, sondern über Bilder und das Außergewöhnliche“, so der Tipp des Medienpädagogen.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die sozialen Medien bringen auch neue Herausforderungen bei Jugendschutz, Verbraucherschutz und Datenschutz, wie aus der Diskussion hervorging. Die Angst vor Überwachung und Datenmissbrauch hemme viele Vereine, die Chancen der neuen Medien zu nutzen.

Anschließend wurden auch die hohe Zeitintensität und die erzieherische Funktion des Sports beleuchtet. So sei es doch eigentlich das Ziel der Vereine, Kinder durch Sport vom reinen Medienkonsum wegzuholen. Jürgen Ertelt sieht dies pragmatisch: „Über uns wird sowieso kommuniziert, die Frage ist nur, ob wir mitspielen.“ Und warum nicht jungen Menschen die Aufgabe übertragen, die soziale Kommunikation des Vereins zu gestalten?

Und so lautete der Tenor der Veranstaltung: Ohne Kommunikation geht es nicht, und deren Kanäle haben sich rasant entwickelt. Diese Entwicklung können die Vereine nicht aufhalten. Jeder Verein sollte für sich eine social media-Strategie festlegen. Dabei ist zu definieren, wie die Nutzung der sozialen Medien für den eigenen Verein Sinn macht und was leistbar ist. Denn wenn der Verein postet, twittert und liked - dann richtig und nicht nebenbei!

Link zur Präsentation: http://yourpart.eu/p/koblenz251013

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